Lebensfreunde Togo

In Togo ist etwa ein Viertel der Bevölkerung im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos. Frauen sind dabei deutlich stärker betroffen als Männer. Ne-ben der Landwirtschaft ist der informelle Sektor ein wichtiger Wirtschaftszweig in Togo. Menschen in einer informellen Tätigkeit arbeiten jedoch häufig unter prekären Bedingungen, haben keine Krankenversicherung und ein unregelmäßiges Ein-kommen.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die Vo-raussetzung für eine Anstellung im formellen Sek-tor. Die alleinige Schaffung von Ausbildungsplät-zen ist jedoch zu kurz gegriffen. Auch nach einer Ausbildung muss sichergestellt sein, dass junge Menschen eine Anstellung finden und ihr wirt-schaftliches Potenzial ausschöpfen können. Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung in Togo übt eine selbstständige Tätigkeit aus. Dies hängt ne-ben fehlendem Angebot auch damit zusammen, dass junge Menschen besonders in handwerkli-chen Berufen in einem Anstellungsverhältnis häu-fig wenig verdienen und in kleinen Betrieben un-zureichend gegen spontane Kündigungen abgesi-chert sind.
Direkt nach ihrer Ausbildung haben junge Men-schen jedoch zumeist noch nicht die nötige Exper-tise, um einen eigenen Betrieb zu führen. Auch die Ausstattung des eigenen Betriebs können sich junge Menschen meist nicht direkt nach ihrer Ausbildung leisten und haben nur wenig Zugang zu Kleinkrediten. Deshalb arbeiten sie häufig nach der Ausbildung für einen geringen Lohn in einem Anstellungsverhältnis, oder können als Selbststän-dige nicht die benötigten und gewünschten Ge-winne erzielen.

Lebensfreunde Togo e.V. unterstützt in Atakpamé durch das Projekt Stärkung der Selbstständigkeit für junge Auszubildende in Togo 12 Auszubildende und nach ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung mit Kleinkrediten für ein eignes Atelier und einer materiellen Grundausstattung und schult diese sowie sechs weitere Auszubildende und ihre Aus-bilder*innen in den Bereichen Buchhaltung, Un-ternehmertum und Marketing.

14.669

März 2023 bis Februar 2024

12 Auszubildende und Absolventinnen einer handwerklichen Ausbildung
5 Ausbilder*innen handwerklicher Betriebe
50 Kinder des Waisenhauses Jephté in Atakpamé

Schmitz Stiftungen (EZ Kleinprojektefonds)

ALTERNAID Stiftung

In jeweils einwöchigen Workshops erlernen zunächst
die jungen Schneidereiabsolventinnen und
die fünf Ausbilder*innen Grundlagen und praxisnahe
Kenntnisse in den Bereichen Marketing, Unternehmertum
und Buchhaltung. Die Absolventinnen
können das erlernte Wissen direkt in der Unternehmensgründung
anwenden und während
der Kurse Beispiele aus der Praxis diskutieren.
Die Ausbilder*innen sollen durch die Kurse selbst
zu Wissensvermittler*innen ausgebildet werden.
Nach den Workshops geben sie das erlernte Wissen
unter dem Coaching der Trainer*innen in einem
weiteren Workshop an ihre Auszubildenden
weiter. Gleichzeitig vertiefen sie ihr Wissen und
können ihre eigenen unternehmerischen Fähigkeiten
verbessern.

Für den Start in die Selbstständigkeit erhalten die
sechs jungen Schneiderinnen eine Anschubfinanzierung
für Kaution, Innenausstattung und Marketing
zur Eröffnung eines Schneidereiateliers. Auch
die Auszubildenden, die 2023 ihre Ausbildung abschließen,
erhalten eine materielle Grundausstattung,
um sich nach der Ausbildung selbstständig
machen zu können oder in einem Betrieb
übernommen zu werden. Die Kosten zahlen die
Jugendlichen als unverzinsten Kredit zurück. Von
dem Geld werden zukünftig weitere Anschubfinanzierungen
ermöglicht.