Durch eine Taxivermietung richtung finanzielle Unabhängigkeit (Projekt abgeschlossen)
Ausgangssituation
Waisenhäuser in Togo bekommen keine Unterstützungen von staatlicher Seite, sondern sind auf Spendengelder angewiesen. Die Erzielung von eigenen Gewinnen beispielsweise durch landwirtschaftliche Tätigkeiten bergen die Gefahr, dass Kinder in einem Waisenhaus auf dem Feld arbeiten, anstatt in die Schule zu gehen. Dadurch befinden sich die meisten Waisenhäuser in einer kontinuierlichen finanziellen Abhängigkeit.
Ziel
Die Versorgung der Kinder des Waisenhauses Jephté wird unabhängiger von Spendengeldern.
Das erste Taxi
Seit Juni 2015 war dank unserer Spender und Spenderinnen unser erstes Taxi – ein Opel – für das Waisenhaus unterwegs. Es wurde von Herrn Kodjo Nayo gemietet und fuhr auf der Strecke zwischen Atakpamé und der togoischen Hauptstadt Lomé. Durch die Vermietung erzielte das Waisenhaus planmäßig wöchentliche Einnahmen von ca. 55€. Die Einnahmen variierten jedoch durch Pannen am Taxi.
Organisatorisch stellte sich das Projekt als gut umsetzbar heraus, jedoch war der gebrauchte Opel alt und anfällig für Pannen, weshalb wir ihn gemeinsam mit unserem Komitee zugunsten eines höherwertigen Taxis nach zwei Jahren verkauften.
Unser zweites Taxi
Im Sommer 2017 war Felice in Togo. Sie hat Kauf und Inbetriebnahme des Taxis – dieses Mal ein Toyota – gemeinsam mit unserem Komitee durchgeführt. Ihren Bericht kannst du in unserem Blog lesen. Für das zweite Taxiprojekt stellten wir Herrn Atcho Felix Kondo als Fahrer ein, der ebenfalls Passagiere zwischen Atakpamé und Lomé mitnahm.
Rollt da noch was?
Um für das Waisenhaus und sich selbst genügend Einnahmen zu erzielen, fährt Herr Kondo jeden Tag von Atakpamé nach Lomé. Eine Strecke dauert ungefähr 2,5 Stunden, teilweise auch länger – das kommt eben immer ein bisschen auf den Verkehr an. Leider sind auch die Straßen nicht so gut und das Auto kann manchmal ganz schön voll werden, wenn alle Passagiere viel Gepäck dabeihaben. Dadurch fallen immer wieder Reparaturen am Auto an. Reparaturkosten zahlen zu müssen, bedeutet natürlich auch, dass in diesem Moment weniger Geld bei den Kindern aus dem Waisenhaus Jephté ankommt. Insgesamt ist die Rentabilität des Projektes deshalb langfristig nicht so gut, wie wir es uns erhofft hatten.
Aus diesem Grund haben wir mit Herrn Kondo und unserem Komitee darüber gesprochen wie es mit dem Taxiprojekt weitergehen soll. Gemeinsam haben wir entschieden, dass wir das Projekt auf lange Sicht auslaufen lassen möchten, um uns auf Projekte zu konzentrieren, die weniger Risikopotenzial bergen und den Waisenkindern direkter zugute kommen. Herr Kondo kann sich trotzdem vorstellen weiter als Taxifahrer zu arbeiten. Er wird vorerst weiterhin einen Teil seiner Einnahmen abgeben. Diese Abgaben rechnen wir zusammen und betrachten sie nun als eine Abzahlung des Autos. In ca. 1,5 Jahren wird Herr Kondo somit das Auto gehören. Das bedeutet für uns, dass wir mit dem Projekt keinen Verlust machen und die Kinder des Hauses Jephté vorerst wie gewohnt von den Einnahmen des Taxis profitieren. Für Herrn Kondo bedeutet dies, dass er mit einem eigenen Auto in der Zukunft mehr Einnahmen für sich und seine Familie erzielen wird.